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auch in „Ärger"-Situationen?
Peter ist zornig. Schon wieder Är-
ger mit den Eltern, dieses Mal am
Essenstisch! Wieder haben sie ihn
mit wütender Stimme auf sein
Zimmer geschickt. Dort ist er ge-
rade dabei, alles durcheinander
zu werfen. Wie so oft schon. Das
dauert bis heute Abend. Dann
gibt es wegen der Unordnung neu-
en Ärger. Das kennt er schon. Er
ist wütend, wütend auf die Eltern
- und wütend auf sich. Er wollte
sich doch zusammenreißen! Aber
warum muss man unbedingt Sa- reagieren?
lat essen? Das versteht er nicht, wo Diese Fol-
der doch so furchtbar schmeckt. gereaktionen
erleben Eltern
Mit einer ähnlichen Situation, mit meist als „böse“ und
Variationen oder anderen Inhalten, unangemessen und kaum
sind manche Eltern immer wieder als Ausdruck von inneren Ab-
konfrontiert. Vielleicht überrascht lehnungsgefühlen, von Lebensbe-
es sie, dass Peter in dieser Situation drohung oder Lebensschwäche, die
eines braucht und das so früh wie durch solche Grenzsetzungen beim sagen dem Kind oft, es sei böse, und
möglich: Trost. Kind ausgelöst werden. untergraben damit ihre eigenen Be-
Trösten heißt an dieser Stelle, dem mühungen, dem Kind Grenzen zu
Normalerweise meint man, braucht Kind in seinen Folgereaktionen bei- vermitteln. Außerdem schüren sie
ein Kind Trost, wenn es sich das zustehen, indem ich nicht strafend sowohl den Hass des Kindes auf sie
Knie aufschlägt, wenn sein aus Bau- reagiere, sondern dafür Raum lasse, als auch ihren eigenen Ärger auf das
steinen mühsam gebauter Turm in weil ich weiß, dass das Kind diese Kind." (Parens, Henri: Kindliche
sich zusammenfällt oder das Meer- Grenzerfahrung zumindest bis jetzt Aggressionen. Kösel: München,
schweinchen gestorben ist – und nicht anders bewältigen kann. 1995)
das ist selbstverständlich richtig und Peter fällt sein Turm immer wie- Hinzufügen möchte ich noch,
kein Kind sollte mit diesen Schmer- der um. Wütend schleudert er einen dass das Kind, wenn wir es alleine
zen, dieser Art von Leid oder Trauer Baustein in die Ecke. lassen, auch seinen Hass auf sich
alleine bleiben, weil niemand da ist, Anne will unbedingt noch den selbst verinnerlicht in ein negatives
der es in seiner Not sieht oder den Zeichentrickfilm sehen, nur ganz Selbstbild: "Ich habe es wieder nicht
der Kummer des Kindes anrührt. kurz, sagt sie. Als die Mutter nein geschafft, wie schlecht, wie böse bin
sagt, rennt sie raus und schmeißt ich doch..."
Doch wie ist es in Situationen, in de- laut die Tür zu.
nen Kindern etwas nicht erlaubt oder Wie können wir uns die Essens-
verboten wird, sie nicht bekommen, Wenn Eltern in diesen Situationen szene von vorhin anders vor-
was sie wünschen oder erwarten, den inneren Konflikt des Kindes stellen?
kurz, wenn ihnen Grenzen gesetzt nicht wahrnehmen und bereit sind,
werden und sie darauf mit Schrei- tröstend beizustehen „... wiederho-
en, mit Trotz, mit Verweigerung len sie ihr Verbot meistens verärgert,
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