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Werner May:


                                              Wenn ich das Feuer


                                                       schaue






                      Nichts ist mein.                           der staunend schweigt,
                      Nichts am Anfang,                          vor Gottes Größe, Ewigkeit,
                      nichts am Ende,                            und verspürt,
                      und was dazwischen liegt,                  es gibt die Augenblicke,
                      leg ich als bunte Lebenszeichen            die jedes Leben,
                      in Gottes gute Hände.                      ob kurz, ob lang,
                                                                 ob arm, ob reich,
                      Und doch                                   mit viel Lachen oder Weinen,
                      bleiben mein                               in Frieden oder Streit,
                      in meinem Leben,                           dem Tod entreißt.
                      all die Zeiten,                            Nicht nur ab und zu,
                      die ich nicht vergesse,                    nein, ständig,
                      die leichten,                              jeden Tag,
                      schönen,                                   als Kind,
                      schweren                                   als Mann,
                      oder die, die ohne Jesus                   als Greis.
                      schamrot wären,
                      all die Tage, Stunden und Minuten,         Solche Lebensspuren
                      die das Leben                              bauen Vertrauen,
                      zu meinem Leben machen,                    dass die Sorgen, Zweifel, Ängste,
                      warum ich wurde, bin und bleibe.           ihren Namen finden,
                                                                 der sie bändigt,
                      Diese Zeiten                               markieren einen schmalen Weg,
                      gruben Spuren,                             ein bunt geflochtenes Liebesband,
                      mal hell, mal dunkel,                      das immer fester wird,
                      voller Sand, in Ton gebrannt,              mich hält,
                      dann wieder Wind.                          wenn ich erblinde,
                      Spuren, die ich immer wieder suche,        weil ich das Feuer schaue.
                      wenn ich still in mich höre
                      als ein Mensch,











                                                                 Hier können Sie sich „Wenn ich das Feuer schaue“
                                                                 anhören, unterlegt mit der bekannten Liedmelodie zu
                                                                 Paul Gerhardts Gedicht „Warum sollt ich mich denn
                                                                 grämen“, gespielt von Michael Bausenwein, Sprecher
                                                                 Werner May








                                                                                                                     31
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